Hoffnung, die stark macht - Schulaktion Klagemauer
Seit Ende Februar hat sich die Welt verändert. Mit wachsendem Entsetzen beobachten wir auch als Schulgemeinde den Krieg Putins gegen die Ukraine. Worte aus den Psalmen„Suche den Frieden und jage ihm nach“ ( Psalm 34, 15) erscheinen wie ein gutgemeinter Rat, der aber gegen das Gewaltpotential eines Krieges nichts ausrichten kann. Wer so denkt, unterschätzt allerdings die Kraft biblischer Weisung. Selbst wenn viele Menschen resignieren angesichts der Logik der Gewalt, die zur Zeit Europa bestimmt, so ändert das nichts an der Verbindlichkeit von Gottes Wort.
Denn die Suche nach Frieden hat nicht nur dort ihren Platz, wo Menschen in Harmonie miteinander verbunden sind. Gerade wo Angst und Gefahr wachsen, da leuchtet Gottes Wort auf im Dunkel: Jesus Christus spricht: “In der Welt habt ihr Angst, aber das soll euch stark machen: Ich habe die Welt überwunden!“ Weil Jesus auferstanden ist, gibt es Hoffnung. Hoffnung auf Frieden und Leben. Als Schulgemeinde lassen wir uns nicht von der Macht des Krieges einschüchtern. Ja, die Angst ist groß. Aber größer ist das Vertrauen in den auferstandenen Christus, der den Tod bereits überwunden hat.
Deshalb gestalten wir mitten im Schulalltag Zeichen des Vertrauens: Im Foyer ist eine kleine „Klagemauer“ aufgebaut – analog zur Klagemauer in Jerusalem. Hier können Schülerinnen und Schüler ihre Gebete und Gedanken notieren und in die Zwischenräume der Steine einfügen. „Das sieht aus wie ein Postfach für Gott“ , meinte ein Schüler und lachte. „Stimmt“, habe ich geantwortet. „Und das Gute ist: Gott liest seine Post!“
Und er ermutigt uns, entschiedene Zeichen der Hoffnung zu setzen! Viele Kolleginnenn und Kollegen sind schon dabei, eine der Hilfsorganisationen zu unterstützen, die Geflüchtete versorgen. Andere überlegen, Geflüchteten Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Eine große Welle der Solidarität mit Notleidenden in der Ukraine gibt es auch unter Schülerinnen und Schülern. „Der Stern wird über der Wüste stehen“, sagte Alfred Delp. In wüsten Zeiten ist es gut, dieses Leuchten der Treue Gottes nicht aus den Augen zu verlieren.
Susanne Storck, Schulpfarrerin