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Spende an Bärenherz

Kinder helfen Kindern

Brenherz Spendenbergabe Januar 2023Vor dem Elternsprechtag im vergangenen November werkelten Kinder, Eltern und Claudia Römer, Klassenlehrerin der 6e, eifrig für ihren Basar zugunsten des Kinderhospizes „Bärenherz“ in Wiesbaden-Erbenheim. Es sollte der erste nach Corona sein. Das, was später auf den Tischen im Foyer des Altbaus der Schule auf den Tischen lag, konnte sich wahrlich sehen lassen.

Genähte Kinderschürzen, gestrickte Schals, Mützen und Socken, wundervoll gestaltete Karten, leckere Marmelade, Honig aus dem Schulwald und vieles mehr wechselten den Besitzer und ließen die Augen der jungen „Verkäuferinnen“ und „Verkäufer“ der Klasse 6e leuchten. Ein besonderer Hingucker waren dabei sicherlich die weihnachtlich dekorierten Ziegel, die reißenden Absatz fanden. Nach Ende des Elternsprechtags war schnell klar, dass eine beachtliche Spende in Höhe von 1400 Euro zusammengekommen war, die vor wenigen Tagen an Marie-Christin Kunz, tätig im Bereich Fachöffentlichkeit und Kommunikation, Priska Metten, Mitarbeiterin in der Fachstelle Bildungsarbeit, Kinder- und Jugendtrauer, und Petra Gotthardt, ehrenamtliche Kollegin in eben diesem Sektor, übergeben werden konnten. Doch die Mädchen und Jungen sollten an diesem Morgen zudem vieles über die Einrichtung und die Arbeit dort erfahren. Mit Bildern aus dem Kinderhospiz, die den Bällepool, die Zimmer für die erkrankten Kinder und deren Familien, die mit den Namen der Verstorbenen beschriebenen Steine im Außenbereich oder den Snoezelraum mit seinem Wasserbett, dem Sternenhimmel und den Blasensäulen zeigten, bekamen die Schüler einen ersten Eindruck. Besonders der Snoezelraum weckte ihr Interesse, kannten manche doch ähnliches bereits aus Kindergartentagen. Darüber hinaus erfuhren die Kinder, dass das Hospiz insgesamt zehn Zimmer anbietet für Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis 18 Jahren, von denen acht meist besetzt sind. Zwei werden für „akute Krisen“ vorgehalten. Anders als in Erwachsenenhospizen kommen die erkrankten Kinder oft dorthin, um mit ihren Eltern einmal eine Auszeit von ihrem anstrengenden und anspruchsvollen Alltag nehmen zu können. Die Sorge gerade auch für die Geschwisterkinder erfährt ein besonderes Augenmerk. Und dennoch kann es passieren, dass ein Kind im Hospiz selbst verstirbt. Die Familien dürfen sich dann die Zeit nehmen, gemeinsam zu trauern und den Sarg zu gestalten. In einem „Lebenswäldchen“ kann zur Erinnerung an dieses junge Leben ein Bäumchen gepflanzt werden, ein Ort, der einmal jährlich alle  Familien zusammenführt. Priska Metten lud die Schüler anschließend nicht nur dazu ein, das Haus einmal besuchen zu kommen, sondern sie ließ sie sich mit ihrem eigenen Leben beschäftigen. Wie will ich dieses aussehen lassen? Welche Stationen stelle ich mir vor? In welchem Beruf sehe ich mich? Möchte ich einmal eine Familie gründen? Und was kommt dann? Das Schätzspiel am Ende rundete den Besuch der drei Damen aus Wiesbaden harmonisch ab. „Wie alt kann ein Hund werden?“, hörte man da beispielsweise. „8 Jahre, 10 oder gar 13?“ Die Kinder waren abschließend voll des Lobes. „Ich finde es super, dass die Eltern Möglichkeiten zur Übernachtung erhalten“, meinte etwa Merle. Mathea ergänzte: „Und mir gefällt, dass es an diesem Ort nicht nur Trauriges gibt, sondern vor allem auch Positives!“ Emma hielt fest: „Es ist schön zu wissen, wie es da aussieht.“ Matthias fügte hinzu: „Die Bilder waren cool!“ Klassenlehrerin Claudia Römer freut sich darauf, gegen Ende des Schuljahres mit allen gemeinsam ins Kinderhospiz fahren zu können.

Autorin: Claudia Römer

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