Vielfalt Schule
Ausstellung in Ebenburg
So vielfältig wie das schulische Leben und die jungen Menschen, die darin Bildung erfahren, sich ausprobieren und in Kreativität üben dürfen, so vielfältig sind die Arbeiten, die knapp 250 Jugendliche von Klassenstufe 8 bis 13 mit ihren Lehrkräften Verónica Höft, Claudia Frey, Sven Unger und Dr. Melanie Ehler zusammentrugen.
Ihre Kunstwerke, vom Selbstporträt bis hin zu einem eigens erstellten und anspruchsvollen Architekturmodell, wurden zusammengefasst zu einer vielbeachteten und begeistert aufgenommenen Ausstellung im Künstlerbahnhof Ebernburg e.V.. Die Vernissage am vergangenen Samstag wurde eröffnet von Michael Kropp, dem ersten Vorsitzenden des Vereins zur Förderung von Kunst und Kultur. Dort, wo sonst Stipendiaten zwei Monate lang arbeiten und präsentieren, durfte erstmals eine Schülerausstellung stattfinden, ein absolutes Novum in der Geschichte des Künstlerbahnhofes. Michael Kropp lobte insbesondere die „sehr schöne Bildqualität und künstlerische Leistung“ der jungen Leute. Frank Klemm, Gymnasialleiter an der Alfred-Delp-Schule, hob den Dank an die Verantwortlichen des Künstlerbahnhofes hervor, die nicht nur den Raum stellten, sondern eben auch die Plakate übernommen hatten. Sein Augenmerk galt natürlich darüber hinaus den talentierten, engagierten und hochmotivierten Schülern und Lehrern der Kunstfachschaft, die auf ihre ganz eigene Weise Vielfalt präsentieren und interpretieren. Marlon Gellweiler (MSS 12) freute sich, im Namen aller „Künstler“ sprechen zu dürfen. Vor allem aber das rege Interesse seitens der Öffentlichkeit freute ihn. Fand die Vernissage mit 100 Menschen großen Zulauf, so waren es am Tag darauf wiederum über 90 Menschen, die den Weg nach Ebernburg gefunden hatten. Die Wände in den Räumlichkeiten des Künstlerbahnhofes reichten bei Weitem nicht aus, um alle Schülerarbeiten adäquat aufzunehmen. So gibt es eine Präsentationsmappe zu entdecken, in denen diese gebündelt wurden und in Ruhe angesehen werden können.
Verónica Höft sprach für ihre Kollegen in Hargesheim, wenn sie festhielt, dass Kunstunterricht ein „Ausprobieren“ im Kunstbereich sei, ein „Experimentieren“. Nicht nur Bilder sollen erzeugt, sondern der Bezug zur Kunstgeschichte, den Epochen und zu aktuellem Kunstleben hergestellt werden. Stets geschieht sie im Zusammenspiel mit der jeweiligen politischen Situation. Jungen Menschen wird die Möglichkeit gegeben, Selbstfindung zu betreiben über etwa Porträtmalerei oder gar Selbstinszenierung.
Da die erste Ausstellung eine so großartige Resonanz fand, träumen alle beteiligten kreativen Köpfe davon, dies, wenn möglich, alle zwei Jahre zu wiederholen. Eine gewisse Regelmäßigkeit im Ablauf solch außerschulischer Termine soll Realität werden. „Unsere Schüler fühlen sich verantwortlich für das, was hier geschieht und zu sehen ist. Sie führen selbstverständlich Aufsicht oder sogar durch die Ausstellung. Ja, sogar deren Konzeption verdanken wir ihnen“, meinten denn die Lehrkräfte zu Recht voller Stolz.
Eltern gaben ihren Gedanken im Gespräch und in schriftlicher Form Ausdruck. „Sie kann sich mit jeder anderen in der Stadt messen. Das Ambiente ist außergewöhnlich schön, es gibt der Präsentation der verschiedensten Werke einen wunderbaren Rahmen“, ist nur eine Äußerung. Eine andere lautet: Sie und Ihre Kollegen haben mit den Kindern richtig tolle Kunstwerke geschaffen. Eine sehr ausdrucksstarke Ausstellung mit vielen talentierten jungen Menschen. Ich denke, gerade zur heutigen digitalisierten, schnelllebigen und verunsicherten Zeit für viele junge Heranwachsende ist der Ausdruck über die Kunst ein Ventil, zu innerer Ruhe zu kommen!“
Am 4. und 5. März kann die Ausstellung von 15 bis 19 Uhr besucht werden. Jugendliche werden vor Ort sein und gemeinsam mit ihren Lehrern Rede und Antwort stehen.
Autorin: Claudia Römer