Wahlpflichtbereich Technisches Zeichnen
Nach DIN 199 wird die Technische Zeichnung als "eine Zeichnung in der für technische Zwecke erforderlichen Art und Vollständigkeit, z. B. durch Einhaltung von Darstellungsregeln und Maßeintragungen" bezeichnet - das Technische Zeichnen stellt die dafür notwendige Disziplin dar.
Im innerschulischen Bereich entspricht das Technische Zeichnen einem von mehreren Fächern aus dem Wahlpflichtbereich, aus dem die Schülerinnen und Schüler vor Beginn der siebten Klassenstufe eine Auswahl treffen. Das Fach Technisches Zeichnen wird dabei in der Klassenstufe 7 in 3 Wochenstunden halbjährlich und in der Klassenstufe 8 in 2 Wochenstunden ganzjährlich unterrichtet.
Obwohl der Begriff Technisches Zeichnen die künstlerische Disziplin des Zeichnens enthält, unterscheidet sich das technische Zeichnen vom Zeichnen im Fach Bildende Kunst grundlegend. Hierbei geht es weniger um den kreativen Ausdruck als vielmehr um möglichst exaktes und sauberes Arbeiten. Im Fach Technisches Zeichnen wird den Schülerinnen und Schülern dazu das nötige technische und geometrische Verständnis vermittelt. Sie erlernen das Erstellen und Konstruieren diverser Abbildungen im zweidimensionalen und dreidimensionalen Raum. Im problem- und ergebnisorientierten Unterricht arbeiten die Schülerinnen und Schüler dabei alleine und im Team zur Lösung der zeichnerischen Aufgaben. So trainieren sie im Umgang mit Flächen und Körpern ihr räumliches Vorstellungsvermögen, was Ihnen in anderen Fächern (z.B. Mathematik, Bildende Kunst, etc.) Vorteile verschaffen kann. Auch der Umgang mit dem graphischen Computerprogramm DesignCAD, das in Aufbau und Funktion den digitalen Programmen von technischen Zeichnern entspricht, wird den Lernenden beigebracht. Somit erwerben die Schülerinnen und Schüler bereits in der siebten und achten Klasse wichtige Kompetenzen, die ihnen den Einstieg in technische aber auch bauspezifische Berufe (z.B. technischer Zeichner, Bauzeichner, Ingenieur, Architekt, etc.) erleichtern.
Das Fach Technisches Zeichnen eignet sich für alle Schülerinnen und Schüler, die technisch-mathematisch interessiert sind und die gerne zeichnen. Auch sauberes und strukturiertes Arbeiten stellen für dieses Fach gute Voraussetzungen dar. Anfänge räumlichen Vorstellungsvermögens wären für das Fach Technisches Zeichnen ebenfalls von Nutzen. Doch auch wenn Lernende eher ein chaotisches Gemüt besitzen und weniger exakt arbeiten können, eignet sich das Fach Technisches Zeichnen für sie, da sie so exaktes Arbeiten erlernen können.
Nach einen ersten Orientierung im Fach zu Beginn der siebten Klasse, startet der Unterricht mit einfachen Zeichenübungen und der Theorie über Normen und Zeichenregeln. Daran schließen sich die geometrischen Grundlagen an, in denen die Lernenden das Zeichnen von Grundkonstruktionen beigebracht bekommen. Auch die Verwendung des DesignCAD-Programms wird hier erstmalig vorgestellt und trainiert. Die siebte Klasse schließt zuletzt mit Konstruktionszeichnungen ab, in denen die Schülerinnen und Schüler diverse Werkstücke zeichnen und normgerecht bemaßen werden. In der achten Klasse dreht sich schließlich alles um die räumliche Darstellung von Körpern und Werkstücken. Diese werden in verschiedenen Projektionen und Ansichten gezeichnet, bevor die Körper abgewickelt werden, um sie so als Modell herstellen zu können.
Das Arbeitsmaterial beschränkt sich auf weißes Papier (Druckerpapier) und eine Mappe zum Abheften, zwei Druckminenbleistifte in den Stärken 0,7 und 0,35 mm, einen Zirkel und zwei Geodreiecke sowie einen Radiergummi. In diesem Fach muss kein Buch angeschafft werden. Auch die notwendigen Zeichenplatten werden von der Schule gestellt.