Besuch Kinderhospiz 5b

Pädagogin Leonie Kauffmann begrüßte gemeinsam mit Gabriele Müller und Marie-Christin Kunz (Öffentlichkeitsarbeit) die Schüler und Klassenleiterin Claudia Römer im Kinderhospiz. Behutsam und sensibel näherte man sich dem Thema „lebensverkürzende Erkrankungen und Sterben“ an. Jedes Kind konnte seine Gedanken äußern, seine Ängste und Erwartungen, doch schon nach wenigen Augenblicken und umhüllt von der liebevollen Atmosphäre in diesem Haus waren alle Sorgen wie weggeblasen. Hell und freundlich ist diese „Herberge“ konzipiert. Bilder eines Vaters, die sich künstlerisch mit dem Leben, Leiden und Sterben seiner kaum sechsjährigen Tochter auseinandersetzten, erregten die Aufmerksamkeit der Kinder. Daneben waren es insbesondere der Bällepool, das Spielzimmer der Geschwisterkinder – „meine Cousine hat auch solch eine Küche“ – und der „Erinnerungsgarten“, ein Bachlauf voller liebevoll gestalteter Steine mit den Namen der verstorbenen Kinder, die den Schülern gefielen. Der Snoezelenraum aber mit seinem Wasserbett und den Lichtsäulen, in dem die schwerstkranken kleinen Patienten Ruhe und Entspannung finden können, fand ihre ungeteilte Begeisterung.

Der im Sommer 2012 eröffnete Neubau erregte ihr Interesse. Das Kinderhospiz ist auf viele Spenden angewiesen, denn die Pflege- und Krankenkassen tragen gerade einmal 40 Prozent, die restlichen 60 Prozent übernimmt die Stiftung. Allein ein Tag in diesem Haus kostet 750 Euro. Hier, wo Familien trotz aller Traurigkeit von unendlich viel Wärme und Empathie umgeben werden, steht das einzelne Menschenkind im Fokus allen Tuns. Ihm soll es an nichts fehlen. Die gemeinsam verbrachte Zeit ist kostbar und ein großes Geschenk für alle Beteiligten. Sie ist es, die die Mädchen und Jungen der 5b, ihre Eltern und Klassenlehrerin dazu motiviert, nicht nachzulassen und ihr Scherflein zum Gelingen beizutragen. „Die Menschen dort sind alle so lieb. Es ist ganz toll, das Hospiz einmal besucht zu haben“, war denn auch die einhellige Meinung der Kinder.

Am 10. Februar findet jährlich seit 2006 bundesweit der „Tag der Kinderhospizarbeit“ statt. Er akzentuiert die Situation von Kindern und Jugendlichen mit lebensverkürzender Erkrankung und deren Familien. In Deutschland leben etwa 40000 Kinder und Jugendliche mit lebensbegrenzenden Erkrankungen. Jährlich sterben ca. 5000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene an einer solchen Krankheit. Derzeit kümmern sich die Teams von 16 stationären Kinderhospizen um diese Kinder und ihre Angehörigen. Dabei werden sie von zahlreichen ambulanten Kinder- und Jugendhospizdiensten unterstützt.

Als Zeichen der Verbundenheit sollen am kommenden Samstag grüne Bänder der Solidarität an Fenstern, Autoantennen oder Bäumen befestigt werden. Das gemeinsame Band soll die betroffenen Familien mit Freunden und Unterstützern symbolisch verknüpfen.

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