Regionalwettbewerb Jugend musiziert

Vier ausgezeichnete Musik-Asse

Landeswettbewerb Musik Februar 23Mit der 14-jährigen Merle Faus aus Daxweiler, Nele Meyer aus Dalberg, Olivia Delzeith aus Waldböckelheim und Mark Niehaus aus Hargesheim (alle drei 15-jährig) haben vier junge Menschen, unlängst zu Siegern beim Regionalwettbewerb „Jugend musiziert“ gekürt, zur Musik gefunden, die sie erfüllt und einen großen Teil ihres Alltags einnimmt.

Die Teilnahme an Wettbewerben ist für die ambitionierten Jungkünstler selbstverständlicher Teil ihres Lebens. Ob Harfe, Geige oder Bratsche, alle vier lieben ihr Instrument und erlernen darüber hinaus ein weiteres, dem sie ebenfalls viel Aufmerksamkeit widmen. Olivia erzählt, wie faszinierend es sei, was man mit dem Klang anstellen könne. „Die Töne lassen sich abdämpfen, man spielt mit vier Körperteilen gleichzeitig, eben mit beiden Händen und beiden Füßen.“ Merle ergänzt: „Mit der Geige ergeben sich viele Möglichkeiten. Ein weiter Tonumfang ist spielbar. Ich kann den Bogen nutzen oder die Saiten zupfen.“ Mark liebt den „dunklen, voluminösen Klang der Bratsche. Es ist ein sehr beliebtes und gesuchtes Instrument im Orchester. Statt des Violinenschlüssels spielt man den Alt-Schlüssel.“ Lernen Merle Faus und ihre Partnerin Nele Meyer, beim Interview leider erkrankt, bei Virgjil Gega, Geigenlehrer an der Musikschule Mittlere Nahe, so fährt Mark Niehaus eigens nach Worms zur Lucie-Kölsch-Musikschule, wo er seit 2022 von Olga Nodel, ihres Zeichens Professorin, an der Bratsche ausgebildet wird. Diese bietet viele Projekte an, beispielsweise ein Kammerorchester, in dem er selbst bereits spielt. Dass man dort auf das Miteinander achtet, findet der junge Mann gut. Zur Bratsche ist er auch deshalb gekommen, da er mit seinem stolzen Gardemaß von knapp 1,90m zu groß für die Geige geworden ist. Mit seiner Partnerin Selina Macholdt (Violine) hatte er sich beim Jugend musiziert-Wettbewerb Ende Januar in Darmstadt für Wolfgang Amadeus Mozarts „Streicherduo für Violine und Viola in G-Dur, KV 423“, Johann Sebastian Bachs „Allegro in F-Dur“ aus „Vier Duette aus dem dritten Teil der Clavier Übung, BWV 803“ und J.J.C. Sibelius‘ „Duo für Violine und Viola in C-Dur“ entschieden. Olivia präsentierte bei ihrem Wettbewerb in Kaiserslautern ein Soloprogramm. „Spirit of Air“ (Monika Stadler), „La serenade“ (Félix Godefroid) und „The minstrel’s adieu to his native land” (John Thomas) brachte sie zu Gehör. Humorvoll berichtete sie davon, wie sie mit ihrem Vater gemeinsam die eben nicht kleine Harfe in dem Gebäude ohne Aufzug die Treppen hoch trug. Ein nicht ganz einfaches Unterfangen. Nele, Merle und Marie Vollrath, die Dritte im Bunde der Violinistinnen, interpretierten bei ihrem Auftritt in Idar-Oberstein das „Zweite Capriccio für drei Violinen“ von Friedrich Hermann, „Trio for three Violins“ von Paul Trapkus und Sonata for three violins“ von Reinhard Keiser. Längst sind die Vorbereitungen zum Landeswettbewerb „Jugend musiziert“ Ende März in der Mainzer Musikhochschule bzw. in Schlitz/Hessen im Gange. „Technik und Auftreten“ sind die entscheidenden Kriterien, sind sich die drei Jugendlichen einig. Befragt zur Zukunft, ist für Mark klar, dass von Sportjournalismus bis hin zu BWL alles denkbar ist. Seine „Interessen sind breit gefächert“. Olivia findet ebenso wie Merle ihre Arbeit im Landesjugendorchester, in das beide aufgenommen worden sind, „cool“. Das „hohe Niveau“ gibt „Ansporn, noch mehr zu üben“, die Proben und die gemeinsam verbrachte Freizeit unter Gleichgesinnten bereiten ihr große Freude, doch sieht die junge Frau eher ein Kunststudium oder einen handwerklichen Beruf vor sich liegen. Merle ist dagegen ganz und gar ihrer Musik verschrieben. Hier liegt ihre Leidenschaft, die Musik ist ihre Welt. Daher ist es nicht verwunderlich, dass sie sehr gerne übt, ob alleine oder in der Gruppe. Mark sieht in der Musik etwas „Förderndes“. Er lernt sehr gerne Neues dazu und bringt mit Hingabe seine Kreativität und seine Gefühle in die Musik ein. Der junge Mann liebt es, die ganze Bandbreite auszuleben, vom „Leisen bis hin zum lauten, schnellen und dynamischen Spiel.“ Bewusst ist ihm daneben, dass zur Musik eben auch ein hohes Maß an Disziplin gehört, die alle drei gleichermaßen gerne aufbringen.

Olivia betont, wie wichtig es für sie ist, auf diese Weise ihren Emotionen Ausdruck zu verleihen und mit ihrer Kunst andere Menschen zu erreichen.

Für die anstehenden Herausforderungen und Aufgaben wünscht ihnen die Schulgemeinschaft viel Erfolg, denn dass alle drei für ihre Musik brennen, das spürt und hört man aus jedem ihrer Worte.

Autorin: Claudia Römer

Drucken